Pressemitteilung
Passauer ÖDP-Fachgespräch vor dem Tag der Hebammen: Die neue Ministerin soll helfen!
"Frauen in Kreißsaal und Wochenstation schätzen die Erfahrung der Hebammen und deren Unterstützung".
Sie kritisieren die Vergütungskürzung für die wertvolle Arbeit der Hebammen (von links): die ÖDP-Kreisvorstandsmitglieder Ronja Zöls-Biber und Stadtrat Urban Mangold, die Hebammen-Sprecherinnen Diane Mohrhauer und Katharina Schmöller, Stadtrat Paul Kastner und die stellvertretende Passauer ÖDP-Vorsitzende Johanna Seitz. Foto: privat.
Am Montag (5.05.) ist der Internationale Tag der Hebammen. In mehreren Großstädten demonstrieren freiberufliche Beleghebammen gegen die ab November in Kraft tretende Kürzung ihrer Vergütung. In Passau haben sich ÖDP-Politiker bereits am 1. Mai zu einem Fachgespräch mit den Hebammen-Sprecherinnen Diane Mohrhauer und Katharina Schmöller getroffen. „Wir wollen nun auch die neue Gesundheitsministerin um Hilfe bitten", sagt ÖDP-Fraktionsvorsitzender Urban Mangold.
„Das Gespräch hat uns darin bestärkt, dass sich auch die Lokalpolitik gegen die völlig unverständliche Vergütungskürzung positionieren sollte. Es besteht die Gefahr, dass verschlechterte Vertragsbedingungen für freiberufliche Beleg-Hebammen negative Auswirkungen auf die Passauer Geburtsklinik haben könnten", so Mangold. Das sehen auch die Hebammen-Sprecherinnen so: Vor allem bei Teilzeittätigkeit sei eine Vergütungskürzung „erst recht untragbar".
"Frauen in Kreißsaal und Wochenstation schätzen nicht nur die Fachexpertise und Erfahrung von Hebammen, sondern oft auch deren Einfühlungsvermögen, Unterstützung bei emotionaler Instabilität und Stillberatung. Es muss alles getan werden, dass die Versorgung durch Hebammen nicht gefährdet wird", sagte ÖDP-Kreisvorstandsmitglied Ronja Zöls-Biber, die selbst Mutter von drei Kindern ist. Da die Mütter heutzutage viel schneller nach einer Geburt aus dem Krankenhaus entlassen werden als früher, sei es auch für die Nachsorge sehr wichtig, dass es eine ausreichende Zahl von Hebammen gebe.
Hinzu kommt, dass die letzte Vergütungserhöhung schon länger zurückliegt: 2017, also vor Corona und vor der Inflation, berichten die Hebammen-Sprecherinnen. 2024 wurde dann neu verhandelt, aber der Deutsche Hebammenverband konnte sich mit dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen nicht einigen, weshalb ein Schiedsspruch zu der Verschlechterung der Stundenvergütung um rund 20 Prozent führte, so Mohrhauer und Schmöller.
Geprüft werde noch, ob eine Klage des Hebammenverbandes aussichtsreich sei. Die ÖDP-Politiker vertraten in dem Fachgespräch die Ansicht, „dass der Staat die Hebammen nicht allein lassen darf". Das nach der Regierungsbildung zuständige Ministerium solle im Rahmen der Rechtsaufsicht in dem Konflikt vermittelnd tätig werden.