Pressemitteilung
Vom Wirtshaus auf die Straße
ÖDP nimmt Heininger Ortskern unter die Lupe
Begehung der Heininger Straße (von links): Ronja Zöls-Biber und Urban Mangold (2.v.l.) mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Foto: ÖDP.
Nachdem im Sommer bei einem Kreativnachmittag im Gasthaus Auer mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern Ideen für die Zukunft des Passauer Westens diskutiert worden waren, fand nun auf Wunsch von Teilnehmenden ein Rundgang durch den Heininger Ortskern statt. Bei einer Begehung der Heininger Straße wurde deutlich, wie sich seit der Eingemeindung Heinings im Jahr 1972 ein lebendiges Dorf zunehmend zu einem vernachlässigten äußeren Stadtteil entwickelt hat. „Zukunftsfähige Städte investieren in die Erhaltung alter Ortskerne. Eine Stadt der kurzen Wege schafft Lebensqualität, trägt zur Gemeinschaft bei und entlastet den Verkehr", sagte Ronja Zöls-Biber, stellvertretende Kreisvorsitzende der Passauer ÖDP. „Wer in Wohnortnähe eine Infrastruktur vorfindet, muss nicht in andere Stadtteile oder die Innenstadt fahren."
Aufenthaltsqualität erhöhen
Eine Erhaltung und Verbesserung des Heininger Ortskerns sei jedoch eine große Herausforderung, denn dies habe man zu lange schleifen gelassen. Trotzdem zeigte sich eine Gruppe beim Rundgang interessiert und motiviert, am Ist-Zustand etwas zu ändern. „Dafür gibt es gängige Instrumente: Die Aufenthaltsqualität erhöhen, was zum einen durch Bäume, Schatten und Sitzgelegenheiten zu erreichen ist, und zum anderen durch Angebote, die Menschen in den Ortskern bringen", fasste Ronja Zöls-Biber zusammen.
Heininger Allee?
Die Heininger Straße, die sich durch Kirche, Friedhof, Bäckerei und Wirtshaus immer noch als Ortskern auszeichnet, bietet durch ihre Breite Platz, um Bäume zu pflanzen. „Ich könnte mir gut eine Art Allee vorstellen", erklärte ÖDP-Stadtrat Urban Mangold. Bäume, Bänke und dazwischen Parkbuchten würden die Attraktivität sicherlich erhöhen. „Hitzeschutz ist überdies in allen Stadtteilen gefragt. Das erreichen wir am besten mit dem Pflanzen von Bäumen", fügte Ronja Zöls-Biber hinzu. Eine Teilnehmerin regte außerdem an, die Bachläufe zu säubern, zu renaturieren und entlang der Bäche schöne Gehwege und Aufenthaltsorte zu etablieren.
Geschichte präsentieren, Integration fördern
Die Geschichte des ehemaligen Dorfes aufzuarbeiten und darzustellen sei eine weitere Möglichkeit der Aufwertung. Informationen und Schautafeln über das alte Schulhaus und weitere alte Häuser, die die Historie Heinings erzählen, Hinweise auf bekannte Gräber auf dem Friedhof – all das fehle weitgehend. „Eventuell könnte man hierzu eine Kooperation und ein Projekt mit der Schule anstreben", führte Teilnehmer Stefan Waßer an. Auch eine sinnvolle Nutzung des alten Feuerwehrhauses wurde diskutiert. Eine Zweigstelle der Musikschule sei etwa denkbar. Und vielleicht hat die VHS mittelfristig Raumbedarf. Damit würde auch die Frequenz erhöht werden. „Gerade in Heining müsste man auch das Thema Integration mitdenken", sagte Ronja Zöls-Biber. „Vielleicht gemeinsam kochen und essen – mal bayerisch, mal syrisch?", kam aus der Runde als Vorschlag. Auch die Nahversorgung war Thema. Manche wünschen sich einen Selbstbedienungsladen mit Waren regionaler Anbieter, wie es ihn in vielen Dörfern gibt. Leer stehende Flächen gebe es im Ortskern genügend.
„Ideen sind da – aber es braucht hier einen starken politischen Willen und ein Gesamtkonzept der Stadtplanung, um etwas auf den Weg zu bringen", so Ronja Zöls-Biber. Wie hierzu konkrete Stadtratsanträge formuliert werden können, wird die ÖDP-Fraktion weiter erörtern.
