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Pressemitteilung

Wo kommt die Kohle her?

Kohlekraftwerksbeteiligung der Stadtwerke ein Fall für Menschenrechtler?

Die von den Stadtwerken geplante Kohlekraftwerksbeteiligung in Brunsbüttel kommt nun aus einem ganz neuen Grund unter Beschuss: Die zu verstromende Kohle soll offensichtlich aus Kolumbien importiert werden, wo sie zum Teil unter menschenunwürdigen Bedingungen gefördert wird. "Als Stadt, die sich dem Eine-Welt-Gedanken verschrieben hat, können wir das nicht einfach hinnehmen. Jetzt muss endlich die Notbremse gezogen werden", fordert Bürgermeister Urban Mangold (ÖDP).

 

Der ÖDP-Politiker hatte in der letzten Amtsperiode im Stadtwerke-Aufsichtsrat gegen das Projekt gestimmt - aus Klimaschutzgründen. Seit einigen Monaten mehren sich Stimmen, die das Projekt auch wirtschaftlich als Fass ohne Boden bezeichnen. Und jetzt kommt auch noch ans Tageslicht, dass die Kohle für das Kraftwerk aus "fragwürdigen Quellen" stammen könnte. Kolumbianische Gewerkschafter haben auf einer Deutschlandreise von menschenunwürdigen Abbaumethoden und drohenden Vertreibungen berichtet.

 

Bürgermeister Urban Mangold fordert deshalb eine rechtsverbindliche Garantiererklärung des Betreiberkonsortiums, "dass so etwas ausgeschlossen ist". "Noch besser wäre der

endgültige Ausstieg der Stadtwerke aus dem Projekt, wie von der ÖDP gefordert".

 

Die SWP-Geschäftsleitung erhielt im Stadtwerkeaufsichtsrat kürzlich jedoch mehrheitlich grünes Licht für ihre Position, den Eingang der Baugenehmigung abzuwarten und die genehmigten Pläne wegen der wirtschaftlichen Schieflage des Projekts an andere Investoren zu verkaufen.

 

Im Stadtwerke-Aufsichtsrat gibt es "in dieser Frage eine Meinungsmehrheit derer, die sich eine echte Energiewende ohne Kohle und ohne Atom nicht richtig vorstellen können", bedauert der ÖDP-Bürgermeister: "Ich hoffe, dass die neuesten Meldungen über diesen vor Jahren eingeschlagenen Irrweg doch noch zu einem Meinungsumschwung führen".

 

Quellen/Hintergrundinfos:

 

kohle aus kolumbien

www.kohle-protest.de/detail-start/

 

TAZ

www.taz.de/1/nord/artikel/

 

 

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